Angesichts dieser Geschäftswachstumsrate weckt das JustFab-Projekt bereits das Interesse von Experten außerhalb der von der Lieferung abgedeckten Länder. Und Vorschläge, dass das Unternehmen bald mit internationalen Fast-Fashion-Händlern wie Zara und H&M konkurrieren wird, scheinen nicht abwegig. Dabei handelt es sich um einen recht originellen Ansatz zum virtuellen „Merchandising“. Im Gegensatz zu anderen Online-Händlern bietet JustFab den Nutzern einen „personalisierten“ Service. In der Unternehmenssprache nennt man dies „Ihre persönliche Boutique“. Jeder potenzielle Käufer durchläuft vor der „Untersuchung“ des JustFab-Sortiments einen kleinen Test und wählt aus den vorgeschlagenen Optionen die Schuhe, Bilder und Promi-Bilder aus, die ihm gefallen. Durch die Verarbeitung der erhaltenen Informationen entsteht für jeden Nutzer ein individuelles Sortiment. Der Einzelhändler nutzt ein „Empfehlungsformat“: Ein Team von Stylisten, die für das Showbusiness arbeiten, wählt aktuelle Trends und Designs aus.
Interessant ist auch die Preisgestaltung, die in JustFab angewendet wird. Die Preise für Schuhe, Taschen und Accessoires im Geschäft liegen zwischen 49 und 79 US-Dollar. Es gibt jedoch ein alternatives Preisformat: Für Abonnenten (VIP-Programm) mit einer monatlichen Gebühr von 39,95 $ werden die Preise automatisch festgelegt: 39,95 $ für jeden Artikel. Der Einzelhändler fördert also die Regelmäßigkeit der Einkäufe. Für den Fall, dass ein Abonnent innerhalb eines Monats keinen einzigen Kauf tätigt, wird eine „Abonnement“-Gebühr von 39,95 $ von seinem Konto abgebucht.
Mittlerweile wächst die Zielgruppe des Einzelhändlers jeden Monat um eine halbe Million Nutzer, und der Jahresumsatz soll 2012 bei 100 Millionen US-Dollar liegen (2011: 28 Millionen US-Dollar). Darüber hinaus wird das Management von JustFab einen Teil der Investition in die Erweiterung des Sortiments leiten – es ist geplant, eigene Bekleidungskollektionen zu erstellen. Auf technischer Seite wird die nächste Entwicklungsstufe die Erstellung mobiler Anwendungen für Einkäufe in JustFab sein. In einem Interview mit Journalisten berichtet die Projektleitung, dass der jüngste Start in Deutschland Ergebnisse zeigt, die über den Erwartungen liegen. Im September wird das Unternehmen seine Tätigkeit auf dem britischen Markt aufnehmen. Und im ersten Quartal 2013 ist geplant, mehrere weitere europäische Ziele abzudecken, schreibt fashionunited.ru.
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